Ist die Autowäsche auf dem eigenen Grundstück erlaubt?
Oftmals ist es sehr stressig, in die Autowaschanlage zu fahren – da bietet sich das Waschen auf dem Grundstück eigentlich an, oder?

Auf seinem eigenen Grundstück zu wohnen, hat viele Vorteile. Einer davon ist die Freiheit, die man in gemieteten Häusern und Wohnungen nicht hat. Insbesondere Autobesitzer*innen nutzen die Freiheit gern, um ihren PKW direkt vor der Haustür zu waschen, anstatt in eine Waschanlage zu fahren und dort extra Geld auszugeben. Aber ist die Autowäsche auf einem Privatgrundstück überhaupt erlaubt?
Auf den nächsten Seiten klären wir dich auf!

#1 Achte auf umweltschädliche Stoffe
Die gute Nachricht vorweg: Es gibt in den deutschen Gesetzesbüchern kein ausdrückliches generelles Verbot der Autowäsche auf Privatgrundstücken. Aber: Mit der Autowäsche werden zum einen stark umweltschädliche Stoffe in den Boden gespült wie Teer und Öl. Hinzu kommen außerdem oft Reinigungsmittel, deren Chemikalien ebenfalls in das Grundwasser durchsickern können. Und die Verunreinigung des Grundwassers ist nach dem Wasserhaushaltsgesetzes streng verboten.
Welchen Einfluss hat es auf das Grundwasser?

Der Einfluss auf die Wasserqualität
Das Abwasser, das bei einer Autowäsche auf dem eigenen Grundstück entsteht, kann wirklich schwere Auswirkungen auf das Grundwasser haben. In Autowaschmitteln sind, wie bereits erwähnt, oftmals Tenside, Schwermetalle und andere chemische Substanzen enthalten, die beim Abfluss in den Boden oder in die Kanalisation gelangen können. Diese Schadstoffe beeinträchtigen die Qualität des Trinkwassers und können in die Natur gelangen, wodurch Flora und Fauna gefährdet werden. Besonders problematisch ist die Ansammlung von Öl- und Rußrückständen, die auch den Boden nachhaltig belasten können.
Deswegen gibt es verschiedene Regeln nach Region ...

#2 Wasserschutzgebiet und unterschiedliche Regelungen in den Gemeinden
Die Autowäsche auf dem eigenen Grundstück unterliegt in Deutschland den Regelungen der jeweiligen Gemeinde. In vielen Orten ist sie eingeschränkt oder verboten, insbesondere um Umweltverschmutzung zu vermeiden. Die Vorschriften dazu finden sich in den örtlichen Gemeindesatzungen oder dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG). Besonders strenge Regelungen gelten in Wasserschutzgebieten, wo Autowäsche im Freien meist komplett untersagt ist. Verstöße können mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Um Ärger zu vermeiden kannst du dich vorab bei ihrer Stadt oder Gemeinde informieren, ob und unter welchen Bedingungen eine private Autowäsche erlaubt ist.
So unterschiedlich kann das in den Regionen aussehen ...

In den Regionen ist die Autowäsche strenger geregelt
In Nordrhein-Westfalen beispielsweise ist es in vielen Städten komplett untersagt, Autos auf dem eigenen Grundstück zu waschen. In Bayern dagegen gibt es in ländlicheren Regionen oft weniger strenge Auflagen, und es ist erlaubt, Autos zu Hause zu waschen, solange dies ohne Verwendung von schädlichen Reinigungsmitteln und unter Berücksichtigung von Abwasserregeln geschieht. In Städten wie München gelten jedoch wieder strengere Regeln. Dort sind private Autowäschen auf dem Grundstück oft nur gestattet, wenn ein ordnungsgemäß installierter Abfluss vorhanden ist, der das Wasser in die Kanalisation leitet. In Berlin und Hamburg gelten ähnliche strenge Vorschriften, die darauf abzielen. Hier ist die lokale Umweltgesetzgebung besonders auf den Schutz des Grundwassers bedacht, da in städtischen Gebieten die Abwassersysteme sowieso schon beansprucht werden und Schadstoffe leichter ins Wasser gelangen können. In einigen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern oder Niedersachsen, die teils ländlicher geprägt sind, gibt es in der Regel weniger strenge Vorschriften.
Wie ist das mit dem Abfluss genau?

#3 Der Abfluss des Schmutzwassers
Wenn es die Möglichkeit gibt, dass das Schmutzwasser einfach in das Grundwasser absickert, ist die Autowäsche auf dem Privatgrundstück tatsächlich verboten. Ist der Boden versiegelt und kann das Wasser in die Kanalisation fließen, kann es in einer Kläranlage aufbereitet werden und damit das Waschen des Autos erlaubt sein. Deswegen ist es auch hier sehr wichtig, sich rechtzeitig bei der Gemeinde zu informieren.
Es macht auch einen Unterschied, mit was du dein Auto wäschst ...

#4 Handwäsche vs Hochdruckreiniger
Oft gilt in unterschiedlichen Regionen auch eine Unterscheidung zwischen befestigten und unbefestigten Flächen: Auf versiegelten Flächen mit Anschluss an die Kanalisation ist die Autowäsche in den meisten eher gestattet, während sie auf unbefestigtem Boden, zum Beispiel einfach im Garten, eher verboten ist. Wer sich hier unsicher ist, sollte sich definitiv vorab bei der zuständigen Umweltbehörde oder der Gemeinde informieren.
Falls du das nicht beachtest, kann dir nämlich eine hohe Strafe drohen ...

#5 Die Bußgelder könnten dir drohen:
Wer sein Auto auf dem eigenen Grundstück wäscht und dabei gegen die lokalen Vorschriften verstößt, riskiert Bußgelder. Die Höhe der Strafen variiert je nach Bundesland und Region. In einigen Städten können Bußgelder von 50 bis 100 Euro, in manchen Fällen sogar bis zu 1000 Euro verhängt werden, wenn keine geeigneten Vorkehrungen zur Abwasserentsorgung getroffen werden. In schwerwiegenden Fällen, wie der Verunreinigung von Gewässern, können die Strafen deutlich höher ausfallen. Bei wiederholten Verstößen können zudem zusätzliche Sanktionen oder höhere Strafen drohen.
Es gibt Alternativen ...

#6 Alternativen zur Privatwäsche auf dem Grundstück
Alternativen zur Privatwäsche auf dem Grundstück sind beispielsweise SB-Waschanlagen und das Trockenwaschen. In SB-Waschanlagen kann man selbst Hand anlegen und dabei auf effiziente Wassernutzung und umweltfreundliche Reinigungsmittel achten. Sie bieten dir oft leistungsstarke Geräte, um das Auto gründlich zu reinigen, ohne dabei viel Wasser zu verschwenden. Eine weitere umweltfreundliche Option ist das Trockenwaschen. Dabei wird das Auto mit speziellen Reinigungsmitteln und Mikrofaser-Tüchern gewaschen, sodass kein Wasser benötigt wird.
Du kannst dein Auto auch generell nachhaltig pflegen ...

#7 Nachhaltigere Pflege deines Autos
Eine nachhaltige Pflege des Fahrzeugs kann durch viele einfache Maßnahmen erreicht werden, die deinen Waschaufwand minimieren. Statt das Auto häufig zu waschen, kann es regelmäßig abgestaubt werden, um Schmutz und Staub zu entfernen. Ein sanftes Abspülen mit klarem Wasser hilft oft auch schon, groben Schmutz zu entfernen, ohne Reinigungsmittel zu verwenden. Eine Nano-Versiegelung schützt den Lack außerdem und verhindert, dass sich Schmutz festsetzt. Auch der regelmäßige Einsatz von Tuch- oder Mikrofaserwischen verhindert, dass Dreck in den Lack eindringt und reduziert den Reinigungsbedarf. So bleibt das Auto sauber, ohne die Umwelt durch häufige Waschgänge zu belasten.