Rote Ampel: Kupplung treten oder nicht?
Viele Autofahrer wissen nicht, ob sie an einer roten Ampel die Kupplung treten sollen oder besser nicht. Wir klären dich auf!
Es gibt Dinge, die lernt man in der Fahrschule und es gibt Dinge, die lernt man erst im „richtigen“ Autoverkehr. Und dann gibt es Dinge, die lernt man nie so richtig und fragt sich daher insgeheim immer, wie es wohl richtig geht. So ist es zum Beispiel auch mit der folgenden Situation: Stell dir vor, du wartest im Auto an der roten Ampel. Trittst du die Kupplung mit eingelegtem Gang – oder nicht? Viele Autofahrer wissen nicht, ob sie die Kupplung treten sollen oder den Gang rausnehmen.
Welche Variante tatsächlich die richtige ist und welche Schäden bei Nichtbeachtung auftreten können, verraten wir dir auf der nächsten Seite ...
Am besten im Leerlauf an der Ampel stehen bleiben.
Im Idealfall lässt man das Auto ja langsam an die Haltelinie heran rollen und hofft, dass es bis dahin wieder grün wird – ist dies nicht der Fall, treten viele Fahrer automatisch die Kupplung und lassen den ersten Gang dann eingekuppelt, um möglichst schnell wieder losfahren zu können, wenn die Ampel umspringt. Doch genau das solltet ihr tatsächlich lieber nicht tun! Besser ist es nämlich, ohne eingelegten Gang zu warten!
Da die meisten Fahrlehrer uns das jedoch nicht beigebracht haben, wissen viele Fahrer auch nicht, wie viel weniger schädlich letztere Variante ist:
Langes Treten beansprucht die Kupplung.
Trittst du die Kupplung über längere Zeit durch, wird sie sehr stark beansprucht. Das sogenannte Ausrück- oder Drucklager verschleißt dadurch erheblich schneller und auch die Federn der Druckplatte werden so stärker belastet. Alles in allem keine gute Bilanz – auch Fahrzeuge können bei schlechter Pflege und Haltung nämlich tatsächlich auch vorzeitig altern. Zumal dich ein Austausch des Ausrücklagers teuer zu stehen kommen kann: Meist sind hier sogar bis zu dreistelligen Beträge fällig!
Auch das Gewicht deines Autos macht einen Unterschied. Was das jetzt genau bedeuten soll, kannst du erfahren, wenn du weiter auf die nächste Seite klickst.
Schwere Fahrzeuge können die Kupplung schneller belasten.
Das Gewicht eines Fahrzeugs kann sich auf die Kupplung auswirken, insbesondere wenn sie über längere Zeit gedrückt wird. Bei schwereren Fahrzeugen kann das ständige Halten der Kupplung zu einer erhöhten Belastung führen, da sie das Gewicht des Fahrzeugs unterstützen muss. Dies kann die Kupplung schneller ermüden lassen und zu vorzeitiger Abnutzung führen. Daher ist es bei schweren Fahrzeugen ratsam, die Kupplung nur dann zu treten, wenn es notwendig ist, und sie nicht unnötig gedrückt zu halten. Dies kann dazu beitragen, die Lebensdauer der Kupplung zu verlängern und Reparaturkosten zu reduzieren.
Natürlich sollte man nicht außer Acht lassen, dass die Gefahr heutzutage dank neuartiger Materialien und Techniken etwas kleiner ist als früher, doch selbst unter diesem Gesichtspunkt hat der Leerlauf an der Ampel einen entscheidenden Vorteil:
Die Unfallgefahr sinkt.
Wenn du den Gang rausnimmst und statt der Kupplung auf die Bremse trittst, sinkt auch die Gefahr, dass du vom Pedal rutschst und so auf deinen Vordermann auffährst. Schließlich gibt es ja auch Autos, bei denen man wirklich fest die Kupplung treten muss – auf Dauer ist das ganz schön ermüdend und dein Fuß kann schneller verkrampfen. Also, Leute, ab heute heißt es nicht mehr nur Fuß vom Gas, sondern auch Fuß von der Kupplung! Ihr wollt doch an der Ampel keinen Unfall bauen.
Wie du mit der Devise sogar noch Benzin sparst, erfährst du auf der nächsten Seite!
Mit dem Leerlauf kannst du sogar Benzin sparen.
Die Zauberformel heißt: Im Leerlauf gleiten! Wenn du beispielsweise auf eine rote Ampel zufährst, kannst du den Gang ganz einfach schon vorher rausnehmen und den Schwung ausnutzen. Ansonsten ist es übrigens eher sinnvoll, zügig hochzuschalten. Schon bei Tempo 50 lohnt sich laut ADAC der fünfte Gang! Wer clever spart und kuppelt, spart also nicht nur Nerven, sondern vor allem auch bares Geld!
Wie sieht das eigentlich mit neueren Modellen aus? Musst du hier auch genauso auf die Kupplung aufpassen? Wir haben dir die Funktionen der neueren Autos auf der nächsten Seite zusammengestellt.
Neuere Autos haben modernere Funktionen.
Moderne Fahrzeuge sind mit fortschrittlichen Leerlaufsteuerungen ausgestattet, die den Motorleerlauf unabhängig von der Kupplung regulieren. Diese Technologie sorgt dann dafür, dass der Motor stabil bei einer optimalen Leerlaufdrehzahl läuft, unabhängig davon, ob die Kupplung getreten ist oder nicht. Daher ist das Treten der Kupplung, um den Motor im Leerlauf zu halten, zum Glück nicht mehr so notwendig wie früher. Dies verringert dann den Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch deines Autos und verringert so die Verschleißbelastung der Kupplung. Fahrer können sich also hier auf die moderne Motorsteuerung verlassen, um den Motor dann effizient im Leerlauf zu halten.
Und wie ist es mit Automatikautos?
Bei Automatikautos ist das Treten der Bremse ausreichend.
Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe ist das Treten der Bremse ausreichend, um das Fahrzeug an einer roten Ampel zu halten. Das Automatikgetriebe schaltet in den Leerlaufmodus, wenn die Bremse betätigt wird, ohne dass die Kupplung gedrückt werden muss. Dies ermöglicht es dem Fahrzeug, im Stillstand zu bleiben, ohne dass der Motor abgewürgt wird oder zusätzliche Eingriffe nötig sind. Im Gegensatz zu Schaltgetrieben ist das Treten der Kupplung bei Automatikgetrieben nicht erforderlich, da das Getriebe die Leerlauffunktion dann automatisch übernimmt. Dies macht das Warten an einer roten Ampel für Fahrer von Automatikfahrzeugen wesentlich bequemer.