Geheimnisse der aufgemotzten Autos: Ein Blick hinter die Kulissen von „Pimp My Ride“
Hinter den Kulissen von „Pimp My Ride“ lief so einiges nicht, wie es laufen sollte. Wir zeigen euch die traurige Wahrheit hinter der TV Show.
Wir alle träumten vom Rapper Xzibit. Er sollte an unsere Tür klopfen und uns anbieten, unser Auto aufzumotzen. Aber wie so vieles blieb auch das ein unerfüllter Traum – zumindest bei den meisten. Im Jahr 2004 wurde die amerikanische Fernsehsendung „Pimp my Ride“ zum ersten Mal auf MTV ausgestrahlt und von dem Rapper moderiert. Erinnert ihr euch noch daran? In Windeseile wurden die alten und schrottreifen Autos einem Tuning unterzogen, denn Anfang des Jahrhunderts waren aufgemotzte Autos noch gefragter denn je. Mittlerweile bekommen sie aber wieder ein kleines Comeback. Dennoch sahen die Dinge hinter den Kulissen der Kult-Show ganz anders aus.
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#1 Hinter den Kulissen
Zunächst einmal spielte sich eine Menge Drama hinter den Kulissen ab: Obwohl die Show in einem sehr minimalistisch-gehaltenen Rahmen operierte, Erstens brachen manche Autos innerhalb weniger Wochen wieder zusammen, zweitens wurde ein Wettbewerber aufgrund seines Gewichts über Wochen hinweg gehänselt und drittens versuchte ein MTV-Mitarbeiter einen Autobesitzer davon zu überzeugen, sich sogar von seiner Freundin zu trennen. Das klingt doch eigentlich viel zu absurd, um wahr zu sein, oder?
Anscheinend steckte auch mehr hinter „Pimp my Ride“ als Xzibits Aussage: „Yo, dawg.“ Aber was blieb sonst noch so vor dem Publikum geheim? Ehemalige Kandidat*innen packen aus.
#2 Alles nur gestellt?
Schon am Anfang der Sendung sind die gezeigten vermeintlichen Häuser der Teilnehmer*innen eigentlich von MTV angemietet und diese sollten darin auf ein Zeichen warten, um dann zufällig die Tür zu öffnen, damit die Reaktion aufgenommen werden kann. Allerdings wussten die Teilnehmer*innen zu der Zeit noch nicht, ob sie nur lediglich einen Gutschein bekommen würden oder ob Xzibit in diesem Moment tatsächlich vor der eigenen Tür steht, um das Auto abzuholen. Während die Überraschung also nicht völlig gestellt war, war es zumindest die Umgebung.
Doch das ist noch lange nicht alles. Weiter geht es auf der nächsten Seite.
#3 Die Werkstatt
Die West Coast Customs-Werkstatt in Corona, Kalifornien, erlangte durch die TV-Show „Pimp My Ride“ Berühmtheit. Doch während der Dreharbeiten wurde die Arbeitsstätte wie ein Hochsicherheitstrakt behandelt. Ein hoher Zaun trennte den Außen- und Innenbereich ab. Die genauen Gründe für diese Sicherheitsvorkehrungen sind unklar, aber sie könnten auf die hochwertigen Fahrzeuge und das umfangreiche Equipment zurückzuführen sein. Die Werkstatt war ein Dreh- und Angelpunkt der Show, in der extrem schrottreife Autos in neue Traumfahrzeuge umgewandelt wurden.
Machen wir auf der nächsten Seite weiter. War alles in der Serie wirklich so echt, wie es schien? Finde es heraus.
#4 Alles übertrieben?
Von Anfang an war die Darstellung der alten Schrottkarren schon etwas übertrieben. Als Jake Glazier MTV sagte, dass seine Großmutter im Auto rauchte, wurden wohl extra Zigarettenstummel in den Wagen geworfen, um das Bild zu verstärken. Besonders hart traf es Seth Martino, bei dem im Auto Süßigkeiten verteilt wurden, um sein Übergewicht hervorzuheben. Er selbst sagte dazu: „Ich hatte nicht überall Süßigkeiten in meinem Auto. Das wurde nur für die Geschichte erfunden.“
Ähnlich wurden wohl auch nicht die Wünsche der Teilnehmer*innen berücksichtigt, solange es für mehr Effekt im Fernsehen sorgte. Das ging soweit, dass Schäden am Auto besonders hervorgehoben wurden, wie es bei Justin Dearinger Stoßstange der Fall war, die aussehen sollte, als ob sie gleich abfalle.
Ein echter Geheimtipp für Autobesitzer, die ihre Stoßstange vor unschönen Schäden bewahren möchten, ist ein Stoßstangenschutz aus Gummi . Anders als bei den übertriebenen Schäden in der TV-Show von Jake und Justin, bietet dieser selbstklebende Schutz eine kratzfeste und abriebfeste Lösung, die perfekt für die meisten Autos geeignet ist.
Aber was ist eigentlich mit den Autos?
#5 Die Sache mit der Zeit
Angeblich setzte die Sendung auf eine realistische Darstellung – ganz klar. Es ist natürlich sehr realistisch, ein Auto innerhalb eines so kurzen Zeitraums zu tunen. Kandidat*innen gaben jetzt im Nachhinein an, dass der Zeitraum nichts anderes als eine große Lüge war. Das wundert uns irgendwie nicht. Während das Aufmotzen eines Autos in der Sendung nur einige Tage in Anspruch nahm, mussten die Teilnehmer teilweise bis zu sechs Monate auf ihr Auto warten – hinzu kamen Probleme bei den Rückerstattungskosten für die Mietfahrzeuge.
Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt, wie die nächste Seite beweist.
#6 Nur für den Effekt
Justin Dearinger aus Staffel 6 behauptete, dass „sie tatsächlich wieder eine Menge Features aus dem Auto herausnahmen, nachdem sie diese im Fernsehen gezeigt hatten“ – wie in seinem Fall das „Pop-up-Champagner-Gerät“ sowie ein „Drive-in-Theater.“ Ersteres entfernten sie angeblich, weil die Sendung das Trinken im Auto nicht unterstützen wollte, wohingegen das Theater aufgrund von Sicherheitsmängeln ausgebaut wurde.
Demnach wurden viele Geräte nur eingebaut, um einen größtmöglichen Aufmerksamkeitseffekt zu erzielen – Werbung ist alles.
Und genau hier kommt der tragbare Fernseher für die Auto-Kopfstütze ins Spiel - eine clevere Möglichkeit, sein eigenes kleines Theater für unterwegs zu schaffen, ohne dabei Kompromisse bei der Sicherheit einzugehen.
Welche skurrilen Dinge ereigneten sich noch während der Sendung?
#7 Nicht funktional
Viele Geräte funktionierten auch nicht einwandfrei und waren demnach unbrauchbar. Beispielsweise war ein Roboterarm, der in Seth Marinos Auto in der 6. Staffel eingebaut wurde, einfach nur ein Arm mit nutzlosen Drähten – denn dieser wurde außerhalb von einem Mann gesteuert, der hinter einem Bildschirm an seinem Laptop saß.
Auch waren die LED-Leuchten nutzlos, die in seinen Sitzen angebracht waren. Denn diese „wurden wirklich heiß, deswegen musste ich sie ausschalten, andernfalls hätten sich mich beim Fahren gestört.“
Völlig unbrauchbar war auch seine Zuckerwatte-Maschine. Jene wurde im Kofferraum angebracht, ohne dabei die Größe zu bedenken. So flogen am Ende die Zuckerwatte-Reste durch das Auto, weil nicht genügend Platz für die Kuppe der Maschine war.
Doch nicht nur viele Extras erwiesen sich als unbrauchbar, wie das nächste Beispiel zeigt.
#8 Die Mechanik
Neben der Mangelhaftigkeit der Geräte wurde auch wenig Augenmerk auf die Mechanik der Autos gelegt. Folglich fügten die Mechaniker*innen den Autos enormes Gewicht hinzu, passten aber die Federung dafür nicht dementsprechend an. Jedes Mal stieß Martinos Auto wieder auf eine neue Bodenwelle, was zudem die Radkappen dann zerkratzte. Sein Auto konnte also nur einen Monat in Betrieb genommen werden, danach musste er wieder neues Geld sparen, um den Motor zu ersetzen. Das ist ziemlich ärgerlich, wie wir finden.
Wie wurde das eigentlich von der anderen Seite betrachtet? Du erfährst es, wenn du auf die nächste Seite klickst.
Was die Gegenseite dazu sagt
Co-Produzent Larry Hochberg sagte der HuffPost dazu, dass die Teilnehmer*innen der Show einem Missverständnis unterliegen würden. „Manche der Autos waren so alt und verrostet, dass sie in jedem Fall mechanische Probleme gehabt hätten, egal, wie viel Arbeit man hineingesteckt hätte.“ Das Team hätte sich wirklich viel Mühe gegeben und führt in einem Beispiel an, dass ein Mitarbeiter bis zu einem Schrottplatz in Arizona gefahren wäre, um eine Ersatzhaube für ein Auto zu beschaffen. Es ginge halt nicht darum, Autos vor dem Zerfall zu retten, sondern sie zu „pimpen“.
Aber was machten die ehemaligen Teilnehmer mit ihren Schrottkarren?
Das wurde aus den Autos
Jake Glazier hatte das Auto für ungefähr einen Monat und verkaufte es dann für 18.000 Dollar, hatte aber ursprünglich nur 500 Dollar dafür gezahlt.
Dahingegen trat Justin Dearinger einem Autoclub bei und investierte rund 20.000 Dollar seines eigenen Gehalts in das Auto. Noch heute wird er täglich von der Polizei aus dem Verkehr gezogen, weil dieses einfach zu viel Aufmerksamkeit erregt. Jedes Mal von Neuem muss er der Polizei erklären, was es mit der Show „Pimp my Ride“ auf sich hat.
Martino blieb mit gemischten Gefühlen zurück, weil die ganze Situation letztendlich sehr frustrierend für ihn war – mittlerweile nimmt er es aber mit Humor.
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„Pimp my Ride“-Honda wurde zum Verkauf angeboten
In der 6. Staffel der TV-Show wurden von einem gewissen Jonathon die Überreste seines völlig fertigen, vom Rost zerfressenen 1991er Honda CRX auf dem Gelände von Galpin Auto Sports (GAS) abgestellt. Die Jungs machten aus der schrottreifen Karre ein komplett neues Auto, indem sie es mit silberner Farbe besprühten und Sportsitze einbauten. 2016 wurde genau dieses Auto zum Verkauf angeboten – und zwar für günstige 5.995 Dollar. Der Schnäppchenpreis kam allerdings nicht von ungefähr. Denn das Auto hatte auch schon satte 186.000 Kilometer auf dem Tacho.
Aber jetzt mal abgesehen von den Auto, wie geht es denn mit der Show weiter?
#9 Das Comeback
Daran hat wohl fast niemand mehr geglaubt, aber es ist wahr: Pimp My Ride kommt zurück. Auf dem YouTube-Kanal zu MTV UK kommt tatsächlich eine Neuauflage. In sechs Folgen mit jeweils 15 Minuten wird Rapperin Lady Leshurr durch die Show führen. Im Trailer sehen wir schon mal Vielversprechendes: Das Wrench Studio, heiße Autos, gute Musik und jede Menge Funken, die sprühen. Lady Leshurr sagt: „We are turning cars into superstars“ Also, wir verwandeln Autos in Superstars! Außerdem sehen wir heruntergekommene britische Autos und dessen Besitzer und Besitzerinnen, die uns endlich wieder anschreien mit „Please MTV, pimp my ride!“