Reifenwechsel: Gilt die "Von O bis O"-Regel noch?
Glaubt man der "Von O bis O" Faustregel, müsste es bald heißen: "Tschüss Winterreifen und Hallo Sommerreifen!" Aber macht ein Reifenwechsel jetzt Sinn?
Bald beginnt die Osterzeit und das bedeutet vor allem eins: Volle Werkstätte wegen Reifenwechsel! Schließlich besagt die Faustregel "Von O bis O", dass zu Ostern die Sommerreifen wieder drauf sollen und im Oktober wieder runter. Aber wie Ernst zu nehmen ist diese Regel überhaupt noch? Besonders da sich das Wetter bis jetzt noch so gar nicht von seiner sommerlichen Seite gezeigt hat!
Sommerreifen zu Ostern ja oder nein?
Da es in vielen Teilen Deutschlands zu Ostern immer noch kalt sein kann und besonders im April häufig mit einem Wechsel zwischen warm und kalt zu rechnen ist, gilt bezüglich der Winterreifen, dass diese noch drauf bleiben dürfen. Weil Ostern auch früher liegen kann, gilt hier ebenfalls die Regel: Die Winterreifen dürfen drauf bleiben!
Bei der Entscheidung, ob ein Reifenwechsel vorgenommen werden soll, raten Experten besonders darauf zu achten, wie die Wettervorhersagen sind, da auch zu Ostern mit Wintereinbrüchen gerechnet werden muss.
Aber besteht nicht eine gesetzliche Pflicht für Sommerreifen?
Darf ich Winterreifen auch im Sommer für mein Auto nutzen?
Grundsätzlich gibt es keine Regelung, die besagt, dass die Winterreifen nicht im Sommer genutzt werden dürfen. Demnach könnten die Winterreifen auch das ganze Jahr über genutzt werden. Fakt ist aber auch, dass die Reifen wegen ihrer unterschiedlichen Beschaffenheiten besser für den Sommer bzw. für den Winter geeignet sind. Man kann also nicht rechtlich belangt werden, sollte man sich dazu entscheiden, die Winterreifen etwas länger als die Faustregel besagt oder aber auch den ganzen Sommer drauf zu lassen.
Vorsicht: Sollte allerdings ein Unfall im Sommer mit den Winterreifen passieren, kann es sein, dass sich einige Versicherungen querstellen mit der Begründung, dass Winterreifen von ihrer Beschaffenheit einen längeren Bremsweg als Sommerreifen haben.
Können im Winter auch Sommerreifen genutzt werden?
Sommerreifen im Winter - ist das erlaubt?
Ein klares Nein! In Deutschland herrscht im Winter die situative Winterreifenpflicht! Das bedeutet: Wer im Winter bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte ohne Winterreifen erwischt wird, darf zahlen. Daher gilt hier: Runter mit den Sommerreifen und drauf mit den Winterreifen! Die Faustregel "Von O bis O" gilt aber lediglich als grober Hinweis. Wichtig ist, dass sobald die Glätte- und Schnee-Zeit losgeht, die Winterreifen drauf sind!
Warum sich ein Besuch in der Werkstatt zu Beginn des Sommers lohnt, um einen Reifenwechsel vornehmen zu lassen, verraten wir euch auf der nächsten Seite:
Warum ist die Faustregel "Von O bis O" generell gar nicht so schlecht?
Auch wenn es kein Gesetz gibt, welches besagt, dass Winterreifen nicht im Sommer genutzt werden dürfen, sprechen viele Gründe durchaus für einen Reifenwechsel!
Das Profil der Winterreifen wird viel stärker abgefahren, sollten diese im Sommer genutzt werden. Das kann zur Folgen haben, dass im Winter neue Reifen gekauft werden müssen. Auf lange Sicht würde dies also teurer sein, als die Reifen in Sommersaison einfach ruhen zu lassen. Zudem ist der Spritverbrauch ebenfalls höher, sollten nicht die Sommerreifen im Sommer genutzt werden.
Wie bereits erwähnt, kann es durch Winterreifen ebenfalls zu längeren Bremswegen kommen, was zu einer echten Gefahr werden kann.
Wir fassen zusammen: Zwar können die Winterreifen auch im Sommer drauf bleiben und somit das ganze Jahr über, allerdings sprechen viele Gründe dagegen. Umgekehrt ist es bei den Sommerreifen ein Muss, diese zur Winterzeit zu wechseln! Sollte der Autofahrer im Winter ohne Winterreifen erwischt werden, kann das teuer werden.
Also liebe Autofahrer, die alte Faustregel "Von O bis O" ist durchaus auch heutzutage noch relevant.