Autofahren bei Schnee und Eis: Die Regeln gelten hier
Autofahren im Winter ist eine Herausforderung. Die Regeln gelten, damit wir alle bei Schnee und Eis sicher unterwegs sind.
Das Autofahren im Winter erfordert besondere Aufmerksamkeit und Vorsicht, da Schnee und Eis die Straßen in gefährliche Rutschbahnen verwandeln können. Damit du sicher durch die kalte Jahreszeit navigieren kannst, sind klare Regeln unerlässlich. Das Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzungen bei winterlichen Bedingungen und das Verwenden von Winterreifen sind grundlegende Vorschriften. Darüber hinaus ist es entscheidend, ausreichend Abstand zu anderen Fahrzeugen zu halten und die Beleuchtung stets gut sichtbar zu machen. In diesem Artikel werden die unverzichtbaren Regeln für das sichere Autofahren im Winter detailliert erläutert, um Unfälle zu verhindern und die Straßen während der kalten Monate sicher zu befahren.
Auf den nächsten Seiten verraten wir, welche Regeln zu beachten sind ...
#1 Muss man Winterreifen aufziehen?
Viele Menschen sind nicht sicher: Herrscht in Deutschland eine Winterreifenpflicht? In einigen Ländern herrscht diese von November bis März. In Deutschland ist das nicht so, aber: In Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht. Das heißt, dass man bei winterlichen Straßenverhältnissen, also bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte, nur mit Winterreifen fahren darf. Die Faustformel von Oktober bis Ostern (O bis O) ist ein grober Hinweis, hat rechtlich keine Relevanz. Dabei sind 1,6 mm Restprofil vorgeschrieben, allerdings sind bis zu 4 mm empfehlenswert.
Aber welche Konsequenzen gibt es, wenn man verstößt? Der Fahrer wird mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro geahndet, werden andere behindert kostet er 80 Euro. Außerdem gibt es einen Punkt in Flensburg. Dem Halter drohen 75 Euro und ebenfalls ein Punkt.
Ab 2024 musst du noch eine weitere Sache beachten ...
#2 Veränderung ab 2024: Die neue Reifenregel gilt und kann für Ärger sollen
Ab Oktober des Jahres 2024 drohen empfindliche Strafen, wenn im Winter ungeeignete Reifen verwendet werden. Früher erkannte man winterfeste Reifen am M+S-Zeichen, aber ab Oktober 2024 ist das Alpine-Symbol zwingend erforderlich. M+S-Reifen genügen dann nicht mehr.
Ein rechtzeitiger Wechsel vor der Wintersaison 2024/25 ist ratsam, um Bußgelder zu vermeiden und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Fehlt das Alpine-Symbol, drohen nicht nur finanzielle Sanktionen, sondern auch Punkte in Flensburg. Die Vorschrift betrifft alle Fahrzeuge und unterstreicht die Bedeutung angemessener Bereifung für die Sicherheit auf winterlichen Straßen.
Beim Parken solltest du ebenfalls aufmerksam sein ...
#3 Parken im Winter: Das ist zu beachten
Im Winter gibt es noch besondere Parkregeln. Achte darauf, dass dein geparktes Auto den Räumfahrzeugen nicht im Weg steht. Das bedeutet, dass eine ansonsten geeignete Parklücke im Winter wegen möglicher Behinderung des Winterdienstes ausfallen kann. An kalten Tagen sollten Autos am Straßenrand nur einseitig geparkt werden, da versetztes Parken den Räumdienst erschweren kann.
Generell ist beim Winterparken wichtig, ausreichend Platz für den Verkehr zu lassen, auch wenn ein Auto ins Rutschen gerät. Daher ist Dauerparken auf engen Straßen untersagt. Bedenke auch, dass Salz und Splitt von vorbeifahrenden Fahrzeugen aufgewirbelt werden können, und wähle Parkplätze, um Lackschäden zu vermeiden.
Was gilt eigentlich, wenn ein Verkehrsschild zugeschneit wird?
#4 Zugeschneites Verkehrsschild: Was jetzt?
Als ortskundiger Fahrer wird erwartet, dass du die örtlichen Verkehrsregeln kennst. Wenn du beispielsweise täglich auf dem Weg zur Arbeit durch eine Tempo-30-Zone fährst, gilt auch bei verschneiten Schildern weiterhin die Geschwindigkeitsbegrenzung. Ein verschneites Verkehrszeichen erfordert keine sofortige Unterbrechung deiner Fahrt, aber du solltest die allgemeinen Tempolimits respektieren und deine Geschwindigkeit anpassen.
Falls du geblitzt wirst, obwohl das Schild aufgrund von Schnee nicht erkennbar war, kannst du Einspruch erheben. Ein Wettergutachten des Deutschen Wetterdienstes und Fotos der verschneiten Stelle können dabei als Nachweis dienen. Bei einer direkten Polizeikontrolle vor Ort hast du eine bessere Chance, ohne Bußgeld davonzukommen, indem du glaubhaft versicherst, dass die Schilder aufgrund der aktuellen Schneeverhältnisse nicht lesbar waren.
Beim Parken gibt es ebenfalls andere Regeln als im Sommer ...
#5 Zugeschneite Parkscheibe: Gibt das ein Knöllchen?
Dein Auto steht in einer Zone, in der du ein Parkscheibe brauchst, doch deine Windscheibe wird zugeschneit. Musst du jetzt Angst haben, dass du Strafe zahlen musst? Nein.
Wenn die Parkausweise oder die Parkscheibe aufgrund von Schnee nicht lesbar sind, brauchst du keine Strafe zu befürchten. Die Vorschrift besagt, dass sie unter normalen Bedingungen von außen gut sichtbar sein müssen, idealerweise hinter der Windschutzscheibe platziert. Wenn du dies befolgt hast, hast du bereits deine Pflicht erfüllt. Beachte jedoch, dass sie so angebracht oder ausgelegt sein sollten, dass sie unter normalen Bedingungen sichtbar sind.
Apropos Schnee: Wer muss schippen?
#6 Wer muss privat Schnee schippen?
Wer öffentliche Straßen oder ein Grundstück sein eigen nennt, muss diese sicher machen. Im Winter auch zum Schneeräumen und Streuen gilt daher: Eigentum verpflichtet. Der Weg zum Haus muss frei sein und in der Regel auch der Bürgersteig davor, damit sich zum Beispiel nicht der Postbote verletzt. Das schreiben in Deutschland nämlich Städte und Gemeinden in ihren Ortssatzungen vor. Sie regeln auch, wann die Anlieger räumen müssen.
Wer sich nicht an die Räumvorschriften hält, läuft Gefahr, eine Geldbuße zahlen zu müssen. In vielen Kommunen sind mehrere Hundert Euro möglich. An einigen Orten dürfen die Bußen sogar mehrere Tausend Euro hoch ausfallen. Die Ortssatzungen legen auch fest, auf welcher Breite die Gehwege zu räumen sind. Üblich sind ein bis 1,50 Meter.
Und die Sache solltest du bei deinem Nummernschild achten ...
#7 Vereistes Nummernschild: Das kostet es dich!
Dein Nummernschild ist vereist, doch du fährst trotzdem damit durch die Gegend? Das kann teuer werden. Denn nicht nur verschneite oder verdreckte Verkehrsschilder stellen ein Problem im winterlichen Straßenverkehr dar. Viele Autofahrer wissen jedoch nicht oder ignorieren, dass das Kfz-Kennzeichen vor Fahrtantritt und während der Fahrt regelmäßig lesbar sein muss. Im Zweifelsfall sollten sie es freikratzen. Wer mit einem verschneiten Kennzeichen erwischt wird, muss mit einem Verwarnungsgeld von fünf Euro rechnen. Es ist wichtig, diese Regelung zu beachten, um nicht nur Bußgelder zu vermeiden, sondern auch die allgemeine Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Ein gut sichtbares Kennzeichen erleichtert die Identifikation des Fahrzeugs und trägt zur reibungslosen Abwicklung im Straßenverkehr bei.
Unterwegs solltest du auch auf das Auto vor dir besonders achten ...
#8 Sicherheitsabstand
Achte darauf, immer ausreichenden Sicherheitsabstand zu halten, um für winterliche Straßenverhältnisse gerüstet zu sein. Das ist wichtig, um sicher unterwegs zu sein und Unfälle zu vermeiden. Zu geringer Abstand wird nicht nur als gefährlich eingestuft, sondern kann auch mit Strafen geahndet werden. Insbesondere im Winter, wenn die Straßen glatt sein können, ist es entscheidend, genügend Raum zum Bremsen und Reagieren zu haben. Den Sicherheitsabstand zu wahren, ist nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch ein Beitrag zur allgemeinen Verkehrssicherheit. Beachte dies, um nicht nur Geldbußen zu vermeiden, sondern auch deine eigene und die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
Und wie ist es: Darf man Streusalz verwenden?
#9 Damit alle sicher sind: Darf ich Streusalz verwenden?
Streusalz wird im Winter auf Straßen gestreut, um Eisbildung zu verhindern oder bereits existierendes Eis zu schmelzen. Das Salz senkt den Gefrierpunkt des Wassers, wodurch es bei niedrigeren Temperaturen flüssig bleibt. Wenn das Salz auf die vereiste Straßenoberfläche gestreut wird, bildet sich eine Salzlösung, die das Eis auflöst und somit die Rutschgefahr verringert.
Streusalz ist kostengünstig und wirkt schnell. Allerdings gibt es auch Umweltauswirkungen, da das Salz in Gewässer gelangen kann und dort ökologische Probleme verursachen kann. In vielen Gemeinden ist der private Einsatz von Streusalz explizit verboten und mit einem Bußgeld verbunden. Ausnahmen betreffen meist Treppen und andere kritische Bereiche. Wer auf ungestreuten Stellen streuen will, sollte sich also informieren, ob es überhaupt erlaubt ist. Alternativ kann Sand, Splitt oder Granulat verwendet werden.