Bußgeldkatalog für 2025: Welche Verstöße kosten wie viel?

Der Bußgeldkatalog für das Jahr 2025 listet alle relevanten Bußgelder auf. Hier erfährt ihr welche Verstöße wie viel kosten.

Wie viel das Bußgeld kosten wird, lässt sich im Bußgeldkatalog nachgucken
Quelle: IMAGO / Olaf Döring

Das kennt jeder Autofahrer: Man wurde geblitzt und wartet genervt darauf, dass die schlechten Nachrichten per Post kommen und einem der Bußgeldbescheid zugestellt wird. Bis dahin muss man sich mit belastenden Fragen herumschlagen. Beispielsweise, wie viel es diesmal kosten wird - oder schlimmstenfalls sogar - ob man dafür einen Punkt kassiert, schließlich werden viele Verstöße immer drastischer sanktioniert. Daher ist es nicht nur praktisch, sondern auch sinnvoll, wenn man den Bußgeldkatalog vorher bereits genau kennt. Und im Jahr 2025 sind die Strafen nicht gerade gering!

Auf den nächsten Seiten erfährst du was sich im Bußgeldkatalog versteckt:

Was passiert eigentlich, wenn man den Führerschein nicht dabei hat?
Quelle: IMAGO / Lobeca

#1 Führerschein

Wenn du deinen Führerschein bei einer Verkehrskontrolle nicht dabei hast, droht dir in Deutschland ein Verwarnungsgeld von 10 Euro. Es ist keine Straftat oder Ordnungswidrigkeit, sondern nur eine geringfügige Regelverletzung. Allerdings musst du den Führerschein bei der Polizei vorzeigen, falls sie es verlangt. Solltest du hingegen gar keinen gültigen Führerschein besitzen (weil du ihn nie gemacht hast oder er dir entzogen wurde), begehst du eine Straftat und kannst mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe rechnen. 

Doch was gilt es noch zu beachten?

Wann ist eigentlich der Lappen weg?
Quelle: IMAGO / Olaf Döring

Ab wie viel Punkten ist der Führerschein weg?

Bereits seit 2018 hat sich die Toleranzgrenze wesentlich verringert. Nun ist die Fahrerlaubnis nicht mehr bei 18 Punkten, sondern bei 8 Punkten Geschichte. Allerdings wurden auch einige Vergehen neu klassifiziert, sodass man im Schnitt auch weniger Punkte kassiert als zuvor. Ferner bleiben auch Fußgänger und Radfahrer nicht mehr verschont. Während den Fußgängern bei einer Ordnungswidrigkeit nur ein Bußgeld droht, ist dies bei den Radfahrern nicht der Fall. Dennoch verjährt jeder Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung - aber eine neue Fahrerlaubnis kann erst nach einem halben Jahr erneut beantragt werden.

Aber was beinhaltet der Bußgeldkatalog 2025 noch?

Beim Fahren mit Alkohol oder Drogen am Steuer sieht der Bußgeldkatalog empfindliche Strafen vor
Quelle: IMAGO / Panthermedia

#2 Alkohol und Drogen am Steuer

Sollte gegen die 0,5 Promillegrenze verstoßen werden, so kostet dies ...

  • (a) beim einmaligen Verstoß 528,50 Euro, 2 Punkte und einen Monat Fahrverbot.
  • (b) beim zweiten Verstoß 1053,50 Euro, 2 Punkte und drei Monate Fahrverbot.
  • (c) beim dritten Verstoß 1578,50 Euro, 2 Punkte und auch drei Monate Fahrverbot.  

Bei Gefährdung des Verkehrs unter Alkoholeinfluss ab 0,3 Promille erhält der Autofahrer 3 Punkte und wird entweder mit der Entziehung des Führerscheins, einer Freiheits- oder Geldstrafe belangt. Genau so verhält es sich mit einem Autofahrer, der mit einem Alkoholgehalt im Blut von über 1,1 Promille angehalten wird.

Hier geht es weiter:

Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen haben die Bußgelder im Katalog kräftig angezogen
Quelle: IMAGO / Future Image

#3 Geschwindigkeitsüberschreitung

Bei einer Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit außerorts treten folgende Maßnahmen in Kraft:

  • (a) bis 10km/h | Strafe: 48,50 Euro 
  • (b) 11-15km/h | Strafe: 68,50 Euro 
  • (c) 16-20km/h | Strafe: 88,50 Euro

Ab 21 km/h wird es dann kritisch und du solltest dir Sorgen machen, denn die Strafmaßnahmen nehmen zu.

  • (d) 21-25km/h | Strafe: 128,50 Euro / 1 Punkt
  • (e) 26-30km/h | Strafe: 178,50 Euro / 1 Punkt 
  • (f) 31-40km/h | Strafe: 228,50 Euro / 1 Punkt 

Aber es geht noch weiter:

Man sollte immer aufpassen wie schnell man fährt. Ansonsten drohen hohe Strafen.
Quelle: IMAGO / Funke Foto Services

Weitere Geschwindigkeitsüberschreitungen

Außerdem kann es ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 26 km/h zu einem einmonatigen Fahrverbot kommen. Das wird allerdings zumeist nur dann ausgesprochen, wenn man sich innerhalb eines Jahres zwei Geschwindigkeitsüberschreitungen dieser Größenordnung zu schulden kommen lassen hat. Alle Überschreitungen weiterer 10km/h haben den Verlust weiterer 120 bis 160 Euro zur Folge. Und bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von über 70km/h erwartet dich eine Geldstrafe von 738,50 Euro sowie 2 Punkte und ein Fahrverbot von 3 Monaten. Ähnlich verhält es sich mit einer Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit innerorts. Die Geldbeträge sind nur wesentlich höher.

  • (a) bis 10km/h | Strafe: 58,50 Euro
  • (b) 11-15km/h | Strafe: 78,50 Euro 
  • (c) 16-20km/h | Strafe: 98,50 Euro 

Ab 21km/h kommen dann sowohl 143,50 Euro als auch 1 Punkt hinzu. Wenn du jedoch bei über 70km/h erwischt wirst, so erwartet dich eine Geldstrafe von 843,50 Euro, 2 Punkte und ein Fahrverbot von 3 Monaten. 

Doch nicht nur das zu schnelle Fahren ist beim Autofahren teuer:

Auch das Überfahren einer roten Ampel ist im Bußgeldkatalog geregelt
Quelle: IMAGO / Kirchner-Media

#4 Rote Ampel

Auch beim Überfahren einer roten Ampel gibt es unterschiedliche Situationen, die unterschiedliche Konsequenzen mit sich bringen. Überfährst du 'einfach' nur eine Ampel, so kostet dich das 118,50 Euro –aber wie verhält es sich, wenn du anderen Autofahrer in Gefahr bringst?

Ampel bei rot überfahren ...

  • (a) mit Gefährdung: 228,50 Euro | 2 Punkte | 1 Monat Fahrverbot
  • (b) mit Sachbeschädigung: 268,50 Euro | 2 Punkte | 1 Monat Fahrverbot

Sollte die Ampel schon länger als eine Sekunde in rot erstrahlen, so musst du 228,50 Euro zahlen und erhältst je nach Tatbegehung einen Führerscheinentzug. Während du bei einer Gefährdung anderer nochmal 120 Euro dazuzahlst, sind es bei einer Sachbeschädigung 160 Euro zuzüglich.

Bei einem Abbiegen nach rechts, ohne aber vorher an einer Ampel zu halten, an der rechts ein grüner Pfeil angebracht ist erwartet dich eine Geldstrafe von 98,50 Euro und 1 Punkt.

  • (a) mit Gefährdung: 128,50 Euro | 1 Punkt
  • (b) mit Verursachung eines Unfalls: 148,50 Euro | 1 Punkt

Wenn du aber nach rechts abbiegst, ohne vorher an einer Ampel zu halten, an der rechts ein grüner Pfeil angebracht ist und dabei den Fußgänger- oder Fahrradverkehr der freigegebenen Verkehrsrichtung behinderst, dann kannst du 128,50 Euro zahlen und mit 1 Punkt rechnen. Auch als Radfahrer bist du vor Bußgeld nicht gefeit. Überfährst du eine rote Ampel, kostet dich das 60 Euro. Wenn du andere Verkehrsteilnehmende dabei gefährdest, erhöht es sich auf 100 Euro und mit Unfallfolge oder Sachbeschädigung kommen 120 Euro auf dich zu.

Wie sieht es mit der Probezeit aus?

Bei Verstößen in der Probezeit kann auch eine Verlängerung der Probezeit ausgesprochen werden
Quelle: IMAGO / Westend61

#5 Probezeit

Solltest du dich noch in der Probezeit befinden, dann ist für Achtung gesorgt. Bei einem Verkehrsvergehen, das ein Bußgeld von mindestens 60 Euro nach sich zieht, wird die Probezeit um zwei Jahre verlängert. 

Die A-Verstöße in der Probezeit – beispielsweise Unfallflucht, Nötigung, Trunkenheit, Rotlichtverstoß, Geschwindigkeitsüberschreitungen, Überholen im Überholverbot, Abstandsvergehen – werden bei einmaliger Missachtung mit einer Verlängerung der Probezeit um zwei Jahre sowie einem Aufbauseminar bestraft. Sollten sich solche Verstöße in der verlängerten Probezeit einmalig wiederholen, dann gibt es eine Verwarnung und eine Empfehlung der Teilnahme an verkehrspsychologischer Beratung. Bei einem dritten Verstoß wird die Fahrerlaubnis entzogen -bei einem zweiten Verstoß unter Alkohol- und Drogeneinfluss ist eine Teilnahme am Aufbauseminar für Fahranfänger Pflicht.

Die B-Verstöße in der Probezeit umfassen abgefahrene Reifen, falsche Ladungssicherung, Parkvergehen auf Kraftfahrstraßen und das Handy am Steuer. Im Gegensatz zu den A-Verstößen wird ein einmaliger Verstoß nicht geahndet, erst der zweite Verstoß wird mit einer Verlängerung der Probezeit und einem Aufbauseminar bestraft.

Was passiert, wenn du dein Handy am Steuer nutzt?

Das Handy am Steuer zu benutzen ist im Bußgeldkatalog 2021 geregelt
Quelle: IMAGO / Sven Simon

#6 Smartphone am Steuer

Das Handy ist unser alltäglicher Begleiter. Wie aufgeschmissen wären wir nicht ohne die ständige Erreichbarkeit. Dennoch darf ein Smartphone nicht während des Fahrens genutzt werden, das kann dich um die 128,50 Euro und 1 Punkt kosten, da deine Konzentration im Straßenverkehr andernfalls nicht gewährleistet ist. Wenn du dabei andere Autofahrer gefährdest, dann darfst du sogar 178,50 Euro zahlen, erhältst ein Fahrverbot von einem Monat und zusätzlich 2 Punkte. Bei einer Sachbeschädigung sind es 228,50 Euro, 2 Punkte und 1 Monat Fahrverbot.

Ist es das wert?

Auch Fahrradfahrer sind nicht vor einer Bestrafung gefeit und können 83,50 Euro hinblättern, wenn sie das Handy beim Fahren nutzen.

Überlege dir vorher genau, ob du dich nicht von Vornherein an die Verkehrsregeln halten solltest, um mögliche Strafen zu vermeiden und zu einem sicheren Straßenverkehr beizutragen.

Auch das fehlende Bilden einer Rettungsgasse kann richtig teuer werden
Quelle: IMAGO / HMB-Media

#7 Rettungsgassen

Auch wenn ein Kraftfahrer keine Rettungsgasse bildet und somit die Durchfahrt eines Rettungswagens erschwert oder sogar verhindert, muss er mit einem Bußgeld rechnen. Bis zu 320 Euro werden dafür fällig, außerdem kommen zwei Punkte in Flensburg hinzu und möglicherweise auch noch ein Fahrverbot über einen Monat. Allerdings sind die Bußgelder im Ausland dafür deutlich höher. In Österreich muss man beispielsweise mit einem Bußgeld in Höhe von 726 Euro rechnen, wenn man ein Rettungsfahrzeug sogar behindert, dann kann es nochmal richtig teuer werden und bis zu 2.180 Euro Strafe nach sich ziehen.

Auch die Bahn solltest du freihalten:

Man muss ordentlich blechen, wenn man auf einer Busspur hält.
Quelle: IMAGO / Jürgen Ritter

#8 Busspur

Viele Autofahrer*innen tun es und wissen gar nicht, dass man sich mit dem Befahren der Busspur jede Menge Ärger einhandeln kann. Los geht es bereits mit einem Bußgeld von 43,50 Euro, wenn man verbotswidrig auf der Busspur fährt. Behindert man dann auch noch den Linienverkehr darfst du 63,50 Euro blechen. Richtig teuer wird es, wenn du andere Verkehrsteilnehmer*innen damit gefährdest: 168,50 Euro und ein Monat Fahrverbot sind dann fällig. Auch Halten oder Parken auf der Busspur empfiehlt sich nicht: Los geht es bei einem Bußgeld von 83,50 Euro und steigert sich je nach Vergehen auf einen Betrag von 128,50 Euro. 

Machen wir weiter:

Winterreifen sind im Winter Pflicht.
Quelle: IMAGO / McPHOTO

#9 Winterreifen 

In Deutschland gibt es eine Winterreifenpflicht. Es ist also nicht etwa einfach nur eine Empfehlung, sondern eine situative Pflicht. Was heißt das? Der ADAC erklärt das so: „Das heißt, dass man bei winterlichen Straßenverhältnissen, also bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte, nur mit Winterreifen fahren darf.“ Man solle sich die Faustregel von O bis O merken – Von Ostern bis Oktober – kommt es also zu diesen Situationen. Wer keine Winterreifen mit einer Profiltiefe von mindestens 1,6mm hat, kann als Fahrer mit einem Bußgeld von 88,50 Euro und einem Punkt bestraft werden. Wer dadurch andere behindert, muss sogar 108,50 Euro bezahlen und bekommt ebenfalls einen Punkt in Flensburg. Kommt es zum Unfall sind es  148,50 Euro und ein Punkt in Flensburg.

Aber auch den Fehler sollte man nicht begehen:

Autos fahren mit eingeschaltetem Abblendlicht über eine schneebedeckte Straße.
Quelle: IMAGO / Roman Möbius

#10 Abblendlicht

Im Laufe des Winters sinken nicht nur die Temperaturen, auch das Tageslicht verschwindet bereits schneller als im Sommer. Wenn zur Dunkelheit auch noch Schneefall hinzukommt, müssen die Verkehrsteilnehmer besonders achtsam und vorsichtig fahren. Innerorts und außerorts gilt dann für alle Autos: Abblendlicht einschalten! Denn das sorgt dafür, dass das eigene Fahrzeug besser gesehen wird - und eine gute Sicht ist im Schneetreiben sehr wichtig. Wer das vergisst, muss mit einem Bußgeld zwischen 53,50 und 118,50 Euro rechnen.

Ganz schön viele Regeln, an die man sich zu halten hat, aber wir sind noch nicht am Ende – hier geht es weiter:

Bei Spurverengungen gilt eine neue Vorfahrtsregel.
Quelle: IMAGO / Jochen Tack

#11 Vorfahrtsregel

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat eine neue Vorfahrtsregel geltend gemacht, die eine sehr spezielle Situation betrifft, nämlich die, wenn zwei Fahrstreifen zu einem überführt werden. Hierbei ist es nämlich egal, wer sich auf der rechten oder auf der linken Spur befindet, denn die Vorfahrt muss unter den Fahrenden kenntlich gemacht werden. Hierbei gilt eine erhöhte Sorgfalts- und Rücksichtnahmepflicht der auf beiden Fahrstreifen auf die Engstelle zufahrenden Verkehrsteilnehmer*innen. Wenn sich nicht geeinigt werden kann, muss dem jeweils anderen der Vortritt gewehrt werden. Ein genaues Bußgeld ist noch nicht festgesetzt, da dies auf den Einzelfall und den Schaden ankommt. Außerdem gibt es folgende Strafen:

  • „Rechts-vor-links“ nicht beachtet: 53,50 bis 148,50 Euro
  • Stoppschild überfahren: 53,50 bis 148,50 Euro
  • An der Haltelinie nicht gehalten: 38,50 Euro
  • Zu schnell an einen Zebrastreifen herangefahren, obwohl ein Fußgänger sich näherte: 108,50 Euro

Klick dich weiter:

Beleidigungen im Straßenverkehr können sehr teuer werden.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

#12 Beleidigungen 

Ja, richtig gehört, man muss richtig tief in die Tasche greifen, wenn man im Straßenverkehr mit Beleidigungen um sich wirft. Die Beleidigungen, die in der Liste stehen, wurden alle schon einmal gemahnt. Doch wie viel muss man im schlimmsten Fall zahlen? 

(a) Die Zunge rausstrecken: 150 Euro 

(b) „Du Mädchen" (Zu einer Polizistin): 200 Euro 

(c) „Du blödes Schwein": 475 Euro 

(d) „Asozialer": 550 Euro 

(e) Einen Polizisten duzen: 600 Euro 

(f) Einen Vogel zeigen: 750 Euro 

(g) Stinkefinger zeigen: 4.000 Euro 

... und noch viele mehr, die man im Bußgeldkatalog nachlesen kann. Habt ihr schon gewusst, wie teuer das werden kann? 

Pinterest Pin Neue Vorfahrtsregel: 
Wer sie missachtest, riskiert ein Bußgeld!