Die teuersten Vergehen im Straßenverkehr

Hierfür gibt es die höchsten Bußgelder. Überladung des Fahrzeuges, Überfahren roter Ampeln oder zu schnell fahren: So gefährlich und teuer kann es werden.

Für Vergehen im Straßenverkehr muss man ordentlich zahlen.
Quelle: IMAGO / Shotshop

Hand aufs Herz: So ziemlich jeder von uns hat schon mal einen Strafzettel bekommen. Blitzer sind beispielsweise schnell übersehen und die 15 Euro für Falschparker sind manchmal sogar günstiger, als die Parkkosten selbst. Trotzdem gibt es Vergehen im Straßenverkehr, die wesentlich höher bestraft werden und nicht so einfach wegzustecken sind. Auf den nächsten Seiten zeigen wir euch nicht nur die teuersten Vergehen, sondern auch besonders gefährliche, für die ihr bis zu 3000 Euro Strafe zahlen müsst. Klickt euch durch, damit ihr wisst, wie ihr euch im Straßenverkehr auf keinen Fall verhalten solltet.

Das folgende Vergehen ist ziemlich typisch:

Telefonieren am Steuer ist nicht nur gefährlich, sondern auch teuer.
Quelle: IMAGO / Westend61

#1 Telefonieren am Steuer

Das Telefonieren oder Nachrichten Schreiben während des Autofahrens ist eines der häufigsten Vergehen. Die Autofahrer unterschätzen, wie gefährlich solch eine Ablenkung sein kann und verursachen leichtsinnig Unfälle. Seit 2017 kostet die Benutzung des Smartphones 100 Euro anstatt 60, inklusive einem Punkt in Flensburg. Wenn dadurch eine Gefährdung entsteht 150 Euro und bei einem verursachten Unfall werden ganze 200 Euro fällig. Diese Regel gilt übrigens auch für alle anderen technischen Geräte wie Laptops oder Tablets. 

Auf der nächsten Seite kannst du sehen, wofür es sogar noch höhere Strafen gibt.

Wohnmobile, die auf dem Weg in den Urlaub sind, sind von dem Verbot nicht betroffen.
Quelle: IMAGO / Horst Rudel

#2 Sonntags- und Feiertagsfahrverbot für Lkws

Das Verbot gilt für LKW-Fahrer*innen im gewerblichen Güterverkehr. Falls du dich fragst, ob du trotzdem mit dem Wohnmobil oder Gespann an diesen tagen in den Urlaub fahren darfst, bekommst du hier die Antwort: Ja beides ist von dem Verbot nicht betroffen. Wenn die Person, die den LKW fährt, erwischt wird, muss sie mit einem Bußgeld von 120 Euro rechnen. Da meistens aber ein Halter Hinter dem Fahrer steckt, der die Fahrt geplant hat, geht ein extra Bußgeld an ihn. Dieser muss ganze 570 Euro abgeben. Ist die Person am Steuer gleichzeitig auch der Halter, müssen einmalig 570 Euro gezahlt werden.

Bei diesem Fehlverhalten gehen wichtige Sekunden und Minuten verloren:

Rettungsgassen sind wichtig für Notfälle.
Quelle: IMAGO / Westend61

#3 Durch die Rettungsgasse fahren

Wer unberechtigterweise eine Rettungsgasse auf der Autobahn oder Landstraße befährt, behindert nicht nur Rettungskräfte und Polizei, sondern gefährdet auch Menschenleben. Für diesen Verstoß drohen Kraftfahrzeugführenden bis zu 240 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot. Kommt es dabei zusätzlich zu einem Unfall, steigt die Strafe auf 320 Euro. Rettungskräfte beschweren sich trotzdem immer wieder, dass sie wertvolle Minuten verlieren, weil Autofahrer nicht wüssten, wie man eine Rettungsgasse bildet oder sie einfach zu bequem sind, von Anfang an die Mitte der Fahrbahn freizuhalten.

Falls du dein Auto mal aus Versehen überladen solltest:

Eine zu hohe Beladung des Fahrzeuges kann zu Schlingern führen.
Quelle: IMAGO / YAY Images

#4 Überladung von Kraftfahrzeugen

Ein weiteres kostspieliges und besonders risikoreiches Vergehen ist beispielsweise die Überladung eines Lkws. Falls mehr als 25 Prozent des zulässigen Gesamtgewichts transportiert werden, besteht ein hohes Sicherheitsrisiko: Der Lkw könnte durch die schwere Ladung ins Schlingern geraten und somit Fahrende sowie andere Verkehrsteilnehmende stark gefährden. Für diesen Verstoß wird der Halter des Lastkraftwagens zur Verantwortung gezogen und muss mit einem Bußgeld von 425 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen. Die Überladung eines Pkws kann bis zu 235 Euro kosten plus einen Punkt in Flensburg. Wer erwischt wird, darf so lange nicht mehr weiterfahren, bis das Fahrzeug nur noch die zugelassene Ladung hat.

Besonders teuer kann es hier werden:

Es gibt auch Fehler am Bahnübergang
Quelle: IMAGO / CHROMORANGE

#5 Wartepflicht am Bahnübergang ignorieren

Wer am Andreaskreuz Fehler begeht, muss hohe Bußgelder zahlen. Vor allem auf dem Land gibt es viele Bahnübergänge ohne Schranke, die Autofahrer dazu verleiten, doch noch schnell über die rote Ampel zu fahren, wenn kein Zug in Sicht ist. Wenn sie dabei ohne zu stoppen die Schienen überqueren, kostet das 290 Euro inklusive einem Monat Fahrverbot. Wer Schranken ignoriert, muss satte 700 Euro Bußgeld zahlen und kann seinen Führerschein für drei Monate abgeben. Für Fußgänger, die die Gleise bei rot überqueren, sind das übrigens 350 Euro. 

Hier könnte sogar eine Freiheitsstrafe drohen:

Hier musst du eventuell auch mit einer Freiheitsstrafe rechnen!
Quelle: IMAGO / Gottfried Czepluch

#6 Falsch Überholen

Gefährliche Überholmanöver bei unklarer Verkehrslage oder während eines Überholverbots sind nicht nur teuer, sondern auch lebensgefährlich. Solche Regelverstöße können ohne Personenschaden aber mit Sachbeschädigung bis zu 300 Euro kosten. Falls nach dem Einordnen der Überholte behindert wird, können auch schon 20 Euro erhoben werden. Zusätzlich sieht der Bußgeldkatalog zwei Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot vor. Bei Unfällen mit Personenschaden verhängen Gerichte oft noch härtere Strafen. Dann sind auch 1 Monat Fahrverbot und je nach Tatbegehung Geldstrafe, Führerscheinentzug und Freiheitsstrafe bis 5 Jahre möglich.

Wer rote Ampeln überfährt kann sich auch auf ein hohes Bußgeld gefasst machen:

Fußgänger kommen im Vergleich zu Autofahrern recht günstig davon.
Quelle: IMAGO / Jan Huebner

#7 Überfahren einer roten Ampel

Wer mit einem Kraftfahrzeug eine rote Ampel überfährt, muss mit einer hohen Geldbuße rechnen. Rotlichtverstöße werden von 90 Euro, mit bis zu 360 Euro bestraft. Zusätzlich drohen im schlimmsten Fall zwei Punkte im Flensburger Register und ein einmonatiges Fahrverbot. Radfahrerinnen müssen mit bis zu 180 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen. Fußgängerinnen hingegen kommen meist glimpflich davon – das Überqueren der Straße bei Rotlicht kostet sie lediglich 5 Euro.

Falls du das nicht einhälst, droht eventuell ein dreimonatiges Fahrverbot:

Drei Monate Fahrverbot und ein saftiges Bußgeld können hier drohen.
Quelle: IMAGO / Jochen Tack

#8 Mindestabstand nicht einhalten

Zu geringer Sicherheitsabstand gehört zu den häufigsten Ursachen von Unfällen mit Personenschaden. Dichtes Auffahren ist ein sehr riskantes Fehlverhalten, das teuer werden kann. Von 25 Euro bis zu 400 Euro werden bei Nichteinhaltung des Mindestabstands fällig. Hinzu kommen zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot. Gemäß Faustregel sollte der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug innerorts mindestens drei Fahrzeuglängen betragen. Außerorts wird empfohlen, mindestens die Hälfte des Tachowerts als Abstand einzuhalten. Abstandskontrollen finden meist auf Autobahnen statt, wo die Polizei Verstöße sowohl mit stationären als auch mobilen Messgeräten erfassen kann.

Besonders gefährlich ist folgendes Vergehen!

Rasen gehört natürlich auch zu den Vergehen im Straßenverkehr
Quelle: IMAGO / Westend61

#9 Zu schnell fahren

Zu schnelles Fahren gehört zu den teuersten Vergehen im Straßenverkehr. Auf der Autobahn müssen Raser bis zu 600 Euro zahlen. Innerorts warten ab 40 km/h zu schnell hohe Bußgelder. Die Höchststrafe gibt es ab 71 km/h zu schnell innerorts. 680 Euro und drei Monate Fahrverbot sind die Konsequenz für solches Verhalten. Außerhalb geschlossener Ortschaften kostet das gleiche Fehlverhalten immerhin 600 Euro.

Folgendes solltest du niemals machen! Davon hängt nicht nur dein Leben, sondern vor allem das Leben anderer ab:

Alkohol am Steuer wird hart geahndet.
Quelle: IMAGO / McPHOTO

#10 Alkohol am Steuer

Alkoholisiert Autofahren gehört zu den schlimmsten und gefährlichsten Vergehen. Denn dadurch gefährdet man nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das seiner Mitmenschen. Zwischen 0,5 und 1,1 Promille führen zu 500 Euro Strafe und einem Monat Fahrverbot. Bei einem dritten Verstoß gegen die 0,5-Promille-Grenze wird ein Bußgeld von 1.500 Euro fällig. Zusätzlich werden zwei Punkte im Flensburger Fahreignungsregister eingetragen und ein Fahrverbot von drei Monaten verhängt. Noch drastischer sind die Strafen bei einem Alkoholgehalt von 1,1 Promille oder dem Nachweis von Drogenkonsum. Hier können die Kosten bis zu 3.000 Euro betragen, begleitet von drei Punkten in Flensburg und dem Entzug der Fahrerlaubnis. Für Fahranfänger*innen in der Probezeit und junge Fahrer*innen unter 21 Jahren gilt ein absolutes Alkoholverbot vor und während der Fahrt.

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