Die Autos haben die wenigsten Mängel – laut TÜV-Report
Autofahren soll immer sicherer werden, aber ist das auch wirklich so? Laut TÜV-Report gibt es bestimmte Autos, die am wenigsten Mängel vorzuweisen haben:
Wie steht es um unsere Auto-Sicherheit? Mit dem TÜV-Report wird den Autos in Deutschland jährlich auf den Zahn gefühlt. Es werden die Automarken mit den wenigsten und die mit den meisten erheblichen Mängeln veröffentlicht. Schließlich sollen die Straßen weltweit so sicher wie möglich gestaltet werden. Was sagten die Reporte der letzten Jahre aus und wie ist die aktuelle Lage? Wir haben es für dich herausgefunden – vielleicht erleichtern wir dir damit die Wahl deines neuen fahrbaren Untersatzes. Du sollst dich nämlich sicher fühlen, wenn du unterwegs bist.
Auf welche Automarken man besonders bauen kann und welche schlecht abschnitten, lest ihr auf den nächsten Seiten:
Was ist überhaupt der TÜV-Report?
Starten wir am Anfang: Der TÜV-Report ist eine jährlich veröffentlichte Studie, die von der deutschen Prüforganisation Technischer Überwachungsverein (TÜV) durchgeführt wird. In dieser Studie werden Mängel und Schwachstellen bei verschiedenen Fahrzeugtypen aufgedeckt und analysiert. Der Bericht zeigt, welche Modelle besonders sicher und zuverlässig sind und welche eher Probleme aufweisen. Dabei werden verschiedene Kategorien untersucht, wie zum Beispiel Beleuchtung, Bremsen, Lenkung und Abgasanlage. Im Fokus der Untersuchungen stehen dabei nicht nur Neufahrzeuge, sondern auch ältere Modelle, um ein möglichst umfassendes Bild der technischen Zuverlässigkeit der Fahrzeuge zu erhalten. Der TÜV-Report dient als wichtige Orientierungshilfe für Autokäufer, Werkstätten und Versicherungen, um die Zuverlässigkeit und Sicherheit von Fahrzeugen einschätzen zu können.
Wie sah es beispielsweise 2017 aus?
Der TÜV-Report 2017
Insgesamt waren 2017 auf Deutschlands Straßen weniger PKWs mit erheblichen Mängeln unterwegs als noch im Vorjahr 2016: nur 19,7% anstatt 22,6%. Insbesondere Autos, die bereits zehn bis elf Jahre alt sind, wiesen aber eine erheblich höhere Anzahl an Mängeln auf – bis zu 42% von ihnen fallen bei der HU durch.
Für den Auto Bild TÜV-Report 2017 wurden die Ergebnisse von rund neun Millionen Hauptuntersuchungen ausgewertet. Gerade in der Klasse der zwei- bis dreijährigen Autos schnitten deutsche Marken besonders gut ab: Sie besetzen mit Mercedes, Porsche, Opel und Audi die ersten zehn Plätze. Mit einer Quote von nur 2,1% erheblicher Mängel sind der Mercedes GLK und der Porsche911 Carrera die Sieger hier.
Welche ausländischen Automarken 2017 besonders gut abgeschnitten haben, lest ihr auf der nächsten Seite!
Als ausländische Automarke schnitt Mazda überdurchschnittlich gut ab: das japanische Modell Mazda 2 belegte souverän einen der ersten zehn Plätze. In der Kategorie der Kleinwagen weist er sogar die geringsten erheblichen Mängel auf.
Doch welche Marken schnitten damals überdurchschnittlich schlecht ab?
Die Mercedes A-Klasse belegte in der Kompaktklasse die Spitzenposition, die Mercedes C-Klasse bei den Mittelklassen-PKW. Schaut man sich die untersten Ränge der zwei- bis dreijährigen Autos an, fand man dort den Chevrolet Captiva mit einer Quote von 11% erheblicher Mängel, den Kia Sorento mit 11,2% und auf dem letzten Platz den Kia Sportage mit 11,5% Mängeln. Bedenklich war allerdings das Alter der Autos, die auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, von 9,2 Jahren. Insbesondere mit einer Quote von 27,1% erheblicher Mängel stellten diese Autos ein Sicherheitsrisiko auf den Straßen dar.
Der TÜV-Report 2023: Corona hat uns beeinflusst
Der TÜV-Report 2023 zeigt, dass die durchschnittliche Mängelquote bei deutschen Fahrzeugen in den letzten Jahren gestiegen ist. Laut Jürgen Wolz, Leiter Service Line Mobility und Amtliche Tätigkeiten Deutschland bei der TÜV SÜD Division Mobility, ist dies auf den verstärkten Kauf gebrauchter und älterer Autos zwischen 2020 und 2022 zurückzuführen, was auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist. Weniger Menschen nutzten öffentliche Verkehrsmittel, was dazu führte, dass mehr Menschen auf ihre eigenen Autos oder Lieferdienste angewiesen waren. Dies führte zu einem höheren Bedarf an gebrauchten und älteren Fahrzeugen. Trotz der gestiegenen Mängelquote gibt es immer noch Modelle wie die Mercedes B-Klasse und den Honda Jazz, die auch nach vielen Jahren noch eine hohe Zuverlässigkeit aufweisen.
Die Mängel sind gestiegen
Im TÜV-Report 2023 stieg die Quote der erheblichen Mängel (EM) im Vergleich zum Vorjahr von 17,9 Prozent auf 20,2 Prozent. Dies wird von TÜV SÜD-Experte*innen auf das höhere Durchschnittsalter von Fahrzeugen und die knapperen Haushaltsbudgets zurückgeführt. Da ältere Fahrzeuge insgesamt immer mehr Relevanz für die Verkehrssicherheit bekommen, prüfen die TÜV SÜD-Expert*innen Fahrzeuge bis zu elf Jahren. Auch in diesem hohen Alter verfügen die Autos in der Regel über die Euro Norm 5 und dürfen daher - zumindest derzeit - noch immer auf allen Straßen fahren. Der TÜV-Report ist eine der wichtigsten unabhängigen Quellen für Autofahrer*innen und Gebrauchtwagenkäufer*innen und basiert auf mehr als 9,5 Millionen Hauptuntersuchungen (HU) zwischen Juli 2021 und Juni 2022. Die größte Anzahl von Ergebnissen wurde von TÜV SÜD, dem größten HU-Anbieter, beigesteuert.
Es gibt einen eindeutigen Gewinner 2023
Die Mercedes B-Klasse gewann den TÜV-Report 2023. Sie zeigte auch nach neun Jahren und einer durchschnittlichen Laufleistung von 90.000 Kilometern immer noch eine Mängelquote von nur 11 Prozent und belegte damit den vierten Platz. Im Vergleich dazu schaffte der Ford Galaxy ähnliche Ergebnisse bereits nach drei Jahren. Ein weiteres Modell, das im TÜV-Report 2023 gut abschnitt, war der Honda Jazz. Dieses Fahrzeug startete bei seiner Einführung auf dem Prüfstand auf Platz acht und mit einer Mängelquote von 2,7 Prozent. Selbst nach elf Jahren schaffte es der Honda Jazz noch auf die oberen Plätze. Der TÜV-Report 2023 zeigt, dass viele ältere Fahrzeuge in Deutschland immer noch in einem guten Zustand sind, selbst wenn sie sechs bis sieben Jahre alt oder älter sind. Dennoch sollten Autofahrer regelmäßige Wartungen durchführen lassen, um ihre Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Weißt du eigentlich, was der TÜV ist und wie die Organisation entstanden ist?
1866 wurde der erste TÜV gegründet, in der Folge entstanden weitere Prüforganisationen. Der TÜV ist eine Organisation, die in Deutschland dafür zuständig ist, technische Produkte wie Autos, Maschinen oder Aufzüge auf ihre Sicherheit und Qualität zu überprüfen.Der TÜV ist entstanden, weil es in der Vergangenheit immer wieder Unfälle durch unsichere Technik gab. Um die Sicherheit von technischen Produkten zu verbessern, wurden deshalb Prüforganisationen wie der TÜV gegründet.
Heute beschäftigt sich der TÜV mit vielen verschiedenen Aufgaben. Zum Beispiel überprüft er Autos auf ihre Verkehrstauglichkeit, kontrolliert Baustellen auf ihre Sicherheit oder testet Medizinprodukte auf ihre Wirksamkeit. Der TÜV soll dabei helfen, dass technische Produkte sicher sind und keine Gefahr für Menschen darstellen.